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Trophäenvorbehandlung


Für die Herstellung eines 1A Präparates ist die richtige Vorbehandlung der Rohtrophäe die erste Voraussetzung. In vielen Ländern sind die Berufsjäger oder deren Skinner mit diesen Arbeiten mittlerweile bestens vertraut, nach meiner Erfahrung ist es aber trotzdem ratsam, selbst über die richtige Vorgehensweise informiert zu sein und diese zu überwachen oder auch mitzuhelfen.

Auf folgendes muss unbedingt geachtet werden und ist natürlich für den ohne kompetenten Begleiter oder Führer jagenden Waidmann besonders wichtig:

Das erlegte Stück nie am Boden schleifen, da dies u.U. hässliche Schabstellen verursacht, die später schwierig zu retuschieren sind.
Besser tragen oder auf einer geeigneten Plane ziehen. Aus demselben Grund sollten Kopf und Hals auf geeignete Weise zum Schutz gegen Scheuerstellen auf dem Transportfahrzeug gepolstert werden.
Das Häuten des erlegten Tieres muss auch bei niedrigen Temperaturen baldmöglichst erfolgen da, durch die entweichende Körperwärme bedingt, das Bakterienwachstum sofort einsetzt. Nach Möglichkeit im Schatten arbeiten, nie unter direkter Sonneneinstrahlung.
Wer genügend Zeit und Lust hat, kann Details fotografieren und einige Körpermaße nehmen, was dem Präparator später die Arbeit erleichtert.

Maßskizze zum Ausdrucken

Die richtige Schnittführung ist aus nachfolgender ersichtlich, wichtig sind gerade Schnitte ohne Absätze. Bei Tieren mit Rückenmähne den Schnitt 2 cm neben der Mähne führen. Die Knochen der Zehen und Schwanzwurzel bis zum letzten Glied auslösen, Ohren und Lippen bis zum äußeren Rand spalten, damit das Konservierungssalz wirken kann. Bei Bären und Katzen die Fußballen nicht durchtrennen sondern umschneiden.

Skizze Schnittführung zum Ausdrucken

Hautseite von Fett- und Fleischresten befreien, wenn möglich, Blut und Schmutz mit sauberem, kaltem Wasser auswaschen, die Haut einige Minuten abtropfen lassen, anschließend sofort großzügig Salz einreiben, einschließlich aller Hautfalten. Sehr wichtig ist die Verwendung von feinkörnigem Salz, für kleine Tiere am Besten ganz feines Tafelsalz. Fleischseiten zusammenlegen, am nächsten Tag das sich bildende Wasser und verschmutztes Salz entfernen, Fleisch- und Haarseite erneut salzen, im Schatten lagern, wenn die Haut fast trocken ist zusammenlegen.

Im entfernt gelegenen fly camp ist es oft üblich, die Häute für den Rücktransport nach dem skinnen in eine Salzwasserlösung zu geben,was grundsätzlich sinnvoll ist, es ist jedoch sehr wichtig dass diese maximal 4 Stunden in der Lauge bleiben, da hierdurch keine Bakterien abgetötet werden. Der Zusatz von Bakterizieden ist bezüglich der Menge und des verwendeten Mittels immer problematisch und sollte deshalb im Normalfall unterbleiben. Ggf. aber die Zusammensetzung und die Verweildauer der Häute in der Lauge beim Berufsjäger erfragen und dem Gerber oder Präparator mitteilen, damit dieser die spätere Weiche der Felle entsprechend einstellen kann.
Die Schädel zum entfleischen nicht stundenlang kochen.
Werden die getrockneten Trophäen für längere Zeit gelagert, muss mit einem geeigneten Mittel gegen Fraßschädlinge behandelt werden. Darauf achten, dass die Schädel nicht über den Fellen gelagert werden, da heruntertropfende Flüssigkeit nur schwer zu enfernende Flecken verursachen kann, dasselbe gilt für Rostflecken, die durch Metallplaketten o. Ä. entstehen können.
Die richtige Kennzeichnung der Trophäen sollte überwacht oder selbst vorgenommen werden.

Wer weitergehende Fragen hat möge sich melden, der Zustand der angelieferten Rohtrophäen entscheidet zunächst über den Grad der Freude des Präparators(aus Kettershausen) an dem Auftrag, letztendlich auch darüber, ob ein gutes, oder ein Spitzenpräparat im Trophäenraum an das Jagderlebnis erinnert.


Waidmannsheil oder Heia Safari,
wo immer die Passion hinführt

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